Es wurde die Eignung eines Zweifarbenpyrometers zur Erfassung schneller Temperaturänderungen, wie sie an den Komponenten der ersten Wand eines Fusionsreaktors auftreten können, untersucht.
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Das Pyrometer zeigt bei einer eingestellten Eichung von 415 auf besser als ±20°C verläßliche Werte. Diese Einstellung gilt unabhängig vom zu betrachtenden Probenmaterial.
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Es sind jedoch zwei wesentliche Fehlerquellen unbedingt zu vermeiden:
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Polierte Metalloberflächen können zu deutlichen Fehlern führen. Die Proben sollten matt und, falls möglich, an der Oberfläche leicht oxidiert sein.
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Absorbierende Fenster führen zu erheblichen Fehlanzeigen. Der Fehler tritt bereits auf, solange das Fenster visuell noch völlig klar erscheint, überschreitet aber erst bei erkennbarer Schwärzung die Grenze von 20°C. Fast immer ist die Anzeige zu niedrig. Für ein gegebenes Fenster kann das Pyrometer mit einer einmaligen Neueichung wieder unter die obengenannte Fehlergrenze gebracht werden. Alternativ kann der Fehler nachträglich rechnerisch eliminiert werden. Ein Polynom zweiten Grades reicht als Korrekturfunktion aus und kann mit Anfangswert, Anfangssteigung und Restglied leicht graphisch ermittelt werden.
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In der vom Hersteller gelieferten Einstellung folgt das Pyrometer der Temperatur mit einer Verzögerung von ca. 7,5 ms. Eine Reduktion auf ca. 2,5 ms ist möglich und hätte eine dem Ausgangssignal überlagerte Störung von ca. ±5°C zur Folge. Eine Abtastung des Signals mit 1 kHz ist dann noch sinnvoll und nach Aussage des Herstellers des verwendeten Rechners möglich.
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